Der Sommer zieht dahin und lässt den Herbst ins Land. Die Zeit der Barfußpfade ist vorbei. Doch gibt die Natur uns andere Möglichkeiten, unsere Sinne lehrreich zu reizen. Wie wäre es denn mal mit einem ganz sensitiven Lernerlebnis an einem regnerischen Nachmittag? Sicher, man kann zählen, wie viele Tropfen an das Fenster klopfen. Doch die schönen Spätsommertage kann man trefflich zum Sammeln von Eicheln, Kastanien, Buchegger, Hasel- und Walnüsse und auch kleiner, feiner Steine nutzen. Die Gegenstände gaben wir in einen Beutel und schon hatten wir unser eigenes Verfühlt nochmal, was man an einem Regentag gleich mal spielen kann.

Gerade für die Kürzesten von uns, ist das Lernen mit allen Sinnen das Lernen, was sie am schnellsten weiter bringt. Es wird nicht nur buchstäblich begriffen, sondern alles, was begriffen wird, ist auch mit sensorischen Reizen besetzt.
Eine Kastanie  ist nicht nur, wie das Bild einer Kastanie. Sie zeichnet sich, gleichsam nebenbei, durch eine ganz eigene Haptik aus. Wer einen feinen Riechsinn sein eigen nennt, kann auch den der Art eigenen Geruch wahrnehmen. Probier es einfach mal aus und spüre, wie sich Lernen entschleunigen lässt.

Wir dürfen hoffen, dass der Herbst nicht nur Regentage für uns vorhält. Vielleicht bekommen wir auch den ein oder anderen Sonnentag und in dem ein oder anderen Haus werden die Hühner gesattelt und das Große Hallali der Pilzjagd wird geblasen. Manche wollen aber nur raus um durch das bunte Laub zu huschen – und wie das raschelt und duftet! Sammle doch ein paar Blätter, lege je eins zwischen zwei Löschpapierblätter und presse es. Zum Pressen kannst Du einfach ein schweres Buch nehmen – das reicht völlig. Gib deiner Sammlung ein paar Tage Zeit und löse dann die Löschblätter vorsichtig von den gesammelten Blättern. Klebe sie behutsam auf ein weißes Blatt. Schreibe doch den Namen des Baumes dazu. Kannst du die Frucht auch dazu malen? Und die Blüte? Vielleicht sogar das Bild einer halbierten Frucht oder einer geknackten?

Wenn du möchtest, machst Du auf diese Weise dein eigenes, duftendes Lexikon der heimischen Pflanzen. Die einzelnen Seiten deines Lexikons kannst du mit Nadel und Faden zusammennähen, oder kleben oder du kannst sie auch Lochen, um ein Geschenkband durchfädeln zu können. Mit Knoten und Schleife versehen und schon ist es fertig, dein erstes Weihnachtsgeschenk, in diesem Jahr. Oh, wie die Zeit verfliegt. Kaum, dass man zur Ruhe gekommen, unser Geist die Flucht in die Zukunft genommen. Die Zeit der Heimeligkeit steht noch bevor und ich hoffe, wir schreiben und lesen vorher noch voneinander.

Einen lehrreichen goldenen Herbst
wünscht
Kleines Genie

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